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Description
Das Selbstkonzept findet innerhalb der Forschungslandschaft der Bildungswissenschaften und Pädagogischen Psychologie ein großes Interesse. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf dem akademischen Selbstkonzept und dessen Bezug zur schulischen Leistung (Feng et al., 2018; Arens et al., 2017). Weiterhin gewinnen auch Emotionen als Einflussfaktoren auf die Schulleistungsentwicklung innerhalb des (inklusiven) Schulkontextes zunehmend an Bedeutung (z.B. Gunzenhauser et al., 2018; Hascher & Brandenberger, 2018; Zurbriggen & Venetz, 2018). Das emotionale Selbstkonzept findet allerdings kaum Beachtung in der (inklusiven) Schulforschung. Im Gegensatz zum akademischen Selbstkonzept besteht weder eine theoretische Ausdifferenzierung oder Weiterentwicklung noch eine empirische Überprüfung dieser Komponente des allgemeinen Selbstkonzeptmodells nach Shavelson et al. (1976).
Ziel der Posterpräsentation ist daher die theoretische Konzeptualisierung und Operationalisierung eines Fragebogens zur Erfassung des emotionalen Selbstkonzepts von Jugendlichen darzustellen und zu diskutieren.
Diese Fragebogenentwicklung erfolgt in Anlehnung an das hierarchisch strukturierte nested Marsh/Shavelson-Modell des akademischen Selbstkonzepts (Brunner et al., 2010), welches einer revidierten, empirisch überprüften Fassung des Marsh/Shavelson-Modells (Marsh & Shavelson, 1985) entspricht. Wie beim nested Marsh/Shavelson-Modell wird von einem bifaktoriellen Modell mit einem übergeordneten generellen Faktor ausgegangen. Anhand der Konzepte emotionale Kompetenz und Emotionsregulation wird zudem beim emotionalen Selbstkonzept eine Untergliederung in die drei emotionalen Dimensionen Wahrnehmung, Ausdruck und Umgang postuliert (Berking & Znoj, 2008; Gross & Thompson, 2007; Saarni, 2002). Entsprechend dieser drei Selbstkonzeptdimensionen werden spezifische, altersgerecht formulierte Items entwickelt, um diese anschließend im Rahmen einer Pilotstudie empirisch zu testen. Weiterhin wird eine prononcierte Fragebogeninstruktion konstruiert, um eine möglichst hohe Plausibilität für die Jugendlichen bezüglich der komplexen Begrifflichkeit von Emotion zu ermöglichen.