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Description
Ausgehend von dem Modell zur professionellen Kompetenz von Baumert und Kunter (2011) spielt das Professionswissen nachweislich eine wichtige Rolle für Effektivität des Unterrichts (Forschungsüberblick siehe Voss et al. 2015). Die Taxonomie der Wissensfacetten geht auf Shulman (1987) zurück und beinhaltet fachliches Wissen, fachdidaktisches Wissen und pädagogisch-psychologisches Wissen; darüber hinaus finden sich bei Baumert und Kunter (2011) Beratungs- und Organisations-wissen. Als ebenso bedeutsam für die professionelle Kompetenz führen sie motivationale Orientierungen, subjektive Überzeugungen und die Fähigkeit zur Selbstregulation auf. Durch die aktuelle Herausforderung eines inklusiven Schulsystems eröffnen sich hier neue Forschungsperspektiven. Dabei liegen zu den Aspekten Einstellungen und Selbstwirksamkeit bereits Instrumente für inklusive Settings vor, wie beispielsweise EFI-L (Seifried 2015), SACIE (Forlin et al. 2011) und TEIP (Sharma et al. 2012). Für das Professionswissen stellen sich dagegen grundlegende Fragen, die sowohl inhaltlicher als auch methodischer Natur sind: 1) Welche Wissensfacetten sind für das inklusive Setting von besonderer Bedeutung? 2) Wie lässt sich dieses Wissen überprüfen? Erste Instrumente finden sich bei Franz et al. (2017) und König et al. (2017).
Im Rahmen eines Projekts zur Professionalisierung für inklusive Bildung der Universität Regensburg (P-ink: Professionalisierung für ein inklusives Schulsystem in der dritten Phase der LehrerInnenbildung, BMBF Förderkennzeichen 01V1703) wurde eine Fortbildung für Lehrkräfte konzipiert, in der Lehrertandems bestehend aus je einer Lehrkraft der Grundschule und der Sonderpädagogik ihre professionelle Kompetenz erweitern. In dem Beitrag werden die inhaltlichen Bausteine der Fortbildung mit dem Fokus auf das pädagogisch-psychologische Wissen vorgestellt und bilden mit der Frage nach deren geeigneten Erfassung die Grundlage für eine wissenschaftliche Diskussion.