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Description
Theoretischer Rahmen: Im Zuge der Diskussion um die Lehrerbildung für ein inklusives Schulsystem gibt es zahlreiche Ansätze, wichtige Kompetenzen von Lehrkräften zu beschreiben (Terhart 2002). Das Beobachten und Verstehen relevanter Situationen stellt sich dabei als eine Schlüsselkomponente heraus (vgl. u.a. Holodynski et al 2017). Im Hinblick auf den Anspruch eines barrierefreien Lernens für alle Kinder in inklusiven Schulen ist also vor allem eines wichtig: das Erkennen potentieller Lernbarrieren.
Ziel: Um die Ausbildung solcher situationsspezifischen Fähigkeiten in der Lehrerbildung evaluieren zu können, bedarf es geeigneter Methoden. Vignettentests ermöglichen die zeitökonomische Erhebung valider Daten nah an authentischen Handlungssituationen (Rehm, Bölsterli 2014).
Methode: Zur Entwicklung eines Vignettentests wurden aus den Konzepten der Lernunterstützung und Klassenführung potentielle Lernbarrieren abgeleitet. Ausgewählte Beispiele für die jeweiligen Barrieren wurden dann systematisch in Form kurzer Lehr-Lernsituationen in vier Textvignetten beschrieben. Im Vignettentest sind Items zu den jeweiligen Barrieren anhand einer vierstufigen Likert-Skala zu beurteilen.
Erste Ergebnisse: In zwei Pilotierungen mit je einer einzelnen Textvignette zeigte sich eine Sensibilität der Tests für Expertiseunterschiede sowie eine Systematik der Itemkennwerte. Der neue Satz von vier Vignetten wurde als Onlinebefragung an verschiedenen Universitäten sowie als Prä-Post-Befragung in ausgewählten Seminaren durchgeführt. Erste Ergebnisse liegen vor, die dafür sprechen, dass sich durch eine Vervielfältigung von Vignetten Ergebnisse nur zum Teil replizieren lassen.