16–17 Nov 2018
Bergische Universität Wuppertal, Campus Haspel
Europe/Berlin timezone

Indirekte und direkte Maße im Vergleich: Erfassung von Einstellungen am Beispiel der Inklusion

17 Nov 2018, 13:25
40m
HC.01.36 (Campus Haspel)

HC.01.36

Campus Haspel

Vortrag Vorträge B

Speaker

Lisa Miller (Universität Hildesheim)

Description

Die Implementierung inklusiven Unterrichts stellt eine Kontroverse im Bildungswesen dar. Insbesondere Lehrkräfte sind von der Vorgabe betroffen und von ihnen hängt wiederum das Gelingen von Inklusion im Unterricht ab. Um Aussagen über tatsächliche Einstellungen und deren möglichen Zusammenhang zu Verhalten im Alltag treffen zu können, ist erforderlich, dass sie adäquat erfasst werden. Die zumeist genutzten direkten Maße sind in ihrer Durchführung einfach und effizient, doch aufgrund ihrer Anfälligkeit für bswp. sozial erwünschtes Antwortverhalten problematisch, was insb. für kontrovers diskutierte Inhalte wie Inklusion für Bedeutung ist. Alternativ nutzen indirekte Maße verhaltensbasierte Indikatoren als Zugang. Die zugrundeliegende Annahme ist hierbei, dass auf diese Weise erfasste Einstellungen in automatisierten, nicht zuvor reflektierten Handlungen manifest werden. Es besteht jedoch nach wie vor keine Einigkeit darüber, welche Facetten von Einstellungen durch welche Methoden am besten erfasst werden und inwiefern die verschiedenen Methoden zu vergleichbaren Aussagen über vorhandene Einstellungen von Personen führen. In der vorliegenden Studie haben wir nun am Beispiel des kontrovers diskutierten Themas Inklusion sowohl mittels klassischer Fragebogenmaße und -items explizit und direkt als auch mittels eines impliziten Maßes (dem sogenannten Impliziten Assoziationstest, IAT) indirekt über Reaktionszeiten die Einstellungen von Lehrkräften der Primarstufe erfasst. Berücksichtigung fand insb. der Einfluss sozial erwünschter Antworttendenzen. Als zentrales Ergebnis konnte in der bisherigen Studie keine Korrelation zwischen dem direkten und dem indirekten Maß gefunden werden, was darauf hindeutet, dass die beiden Messmethoden tatsächlich verschiedene Aspekte erfassen. Die Ergebnisse werden methodenkritisch und mit Bezug zu der Frage, welcher Zusammenhang zu tatsächlichem Verhalten besteht, diskutiert.

Primary author

Lisa Miller (Universität Hildesheim)

Co-authors

Werner Greve (Universität Hildesheim) Christina Bermeitinger (Universität Hildesheim)

Presentation materials

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