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Die nachfolgend dargestellten Untersuchungen zielten darauf ab, einen inhaltlich validen, veränderungssensitiven Indikator für den Lehr- und Studienerfolg in einer für Studierende der Sonderpädagogik obligatorischen Vorlesung „Mathematik im Anfangsunterricht“ zu ermitteln und an diesem den Erfolg entsprechender hochschuldidaktischer Bemühungen zu evaluieren. Den Anlass hierfür gaben deutliche Hinweise, dass nicht wenige Studierende, die später selbst Mathematik unterrichten sollen, erhebliche Aversionen gegenüber diesem Fachgebiet haben. Im Rahmen mehrerer, in jährlichem Turnus sich wiederholender Vorlesungen wurde zunächst ein auf lebensgeschichtliche Erfahrungen bezogener Fragebogen mit sieben fünfstufigen Skalenwerten entwickelt. Aufgrund der Basis von Clusteranalysen ließen sich damit drei deutlich unterscheidbare Gruppen bilden: Studierende mit einer positiven, einer neutralen oder einer negativen Einstellung zur Mathematik. Anschließende Diskriminanzanalysen erlaubten nahezu fehlerfreie Zuordnungen der Studierenden zu den clusteranalytisch ermittelten Gruppen und bestätigten somit die inhaltliche Validität der verwendeten Skalen. Wegen der biografischen Verankerung der Items im Sinne habitueller Merkmale konnte das Inventar jedoch nicht zur Evaluation der Vorlesung verwendet werden. Dies gelang aber mittels einfacher Selbsteinschätzungen („Mein Verhältnis zur Mathematik ist positiv / neutral / negativ“). Die so gewonnenen Ergebnisse stimmten sehr hoch mit den diskriminanzanalytisch begründeten Klassifikationen beim ersten Messzeitpunkt überein und erwiesen sich bei zwei weiteren Messzeitpunkten (zur Mitte und am Ende der Vorlesung) als veränderungssensitive Indikatoren für den angestrebten Erfolg der Vorlesung: Es zeigten sich deutliche Zunahmen positiver und deutliche Abnahmen negativer Einstellungen zur Mathematik.