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Description
Die Umsetzung der UN-BRK erfordert den Einsatz von förderpädagogischen Lehrkräften an Regelschulen, da dort ihr spezifisches Handlungswissen zu erschwerten Lern- und Entwicklungsbedingungen, Diagnostik und Beratung benötigt wird (Heinrich, Urban & Werning 2013).
Das Projekt „Förderpädagogische Lehrkräfte in inklusiven Schulen (FoLis)“ soll Informationen zu der Frage generieren, welche strukturellen Rahmenbedingungen dazu führen, dass förderpädagogische Lehrkräfte angemessen in die Organisation von Schule und Unterricht eingebunden sind und ihre Professionalität in den Unterricht einbringen können. Dazu wird untersucht, wie ihr Einsatz an inklusiven Grundschulen organisiert ist und welche konkreten Aufgaben sie in der Schule und im Unterricht übernehmen. Zudem wird erforscht, ob und wie dies in Zusammenhang mit ihrer professionellen Identität und ihrer Berufszufriedenheit steht.
Das Projekt konzentriert sich auf die Bundesländer Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Nordrhein-Westfalen und geht in einem Mixed-Methods-Design vor:
1. Dokumentenanalyse und Leitfadeninterviews (Mayring 2003) mit Experten aus Kultusministerien, Regierungsbezirken und Schulämtern (August - Dezember 2018).
2. Standardisierte Online-Fragebögen mit 200 Schulleitungen zum konkreten Einsatz der förderpädagogischen Lehrkräfte. Durchführung einer Clusteranalyse, mit der voneinander unterscheidbare Arten des Einsatzes („Typen“) identifiziert werden sollen.
3. Leitfadeninterviews mit förderpädagogischen Lehrkräften (12 pro Bundesland; Auswahl auf Grundlage der gebildeten „Typen“) zu Berufszufriedenheit und Professionsverständnis u.a. mit dem „Beliefs“-Fragebogen (Kuhl, Moser, Schäfer & Redlich 2013).
4. Verknüpfung der qualitativen und quantitativen Daten. Identifizierung von förderlichen Kontexten der Entfaltung professioneller Identität.
Im Beitrag sollen neben dem Projekt erste Ergebnisse vorgestellt werden, die zunächst den Vergleich der strukturellen Vorgaben der vier teilnehmenden Bundesländer umfassen.