16–17 Nov 2018
Bergische Universität Wuppertal, Campus Haspel
Europe/Berlin timezone

Ein Beratungskonzept für Grundschullehrkräfte im Umgang mit nichtregelkonformen Verhalten - eine Interventionsstudie

17 Nov 2018, 12:45
40m
HC.00.01 (Campus Haspel)

HC.00.01

Campus Haspel

Vortrag Vorträge A

Speaker

Lena Stippl (Universität Greifswald)

Description

Die Interventionsstudie geht folgender Frage nach: Kann ein prozessbegleitendes Beratungskonzept die erzieherische Arbeit mit verhaltensauffälligen Grundschülern erleichtern und effektiver machen? Das Hauptziel der Studie ist die Professionalisierung erzieherischer Handlungen von Lehrkräften in Bezug auf nichtregelkonformes Verhalten (erzieherische Zielfindung, Handlungsplanung und Verhaltensmessung) und der Aufbau von prosozialem Verhalten bei Problemschülern.

Dem Konzept liegt ein weiter gefasster Beratungsbegriff zu Grunde: Beratung meint hier einen interventiven, präventiven Prozess, bei dem mittels sprachlicher Kommunikation und auf der Grundlage anregender und stützender Methoden die Selbststeuerungsfähigkeit und Handlungskompetenz der Lehrkräfte verbessert werden soll.
Das vorliegende Konzept stützt sich auf folgende drei Beratungs-Säulen:

1) eine Fortbildung zur Anwendung der Methode direkte Verhaltensbeobachtung (direct behaviour rating) im Schul-Unterricht
2) eine Fortbildung zu verhaltensauffälligen Schülern und Handlungsmöglichkeiten (Fokus: nichtregelkonformes Verhalten)
3) individuelle systemisch-kooperative Beratungssequenzen

Insgesamt acht Schulen und 54 Lehrkräfte, aufgeteilt auf zwei Gruppen, nehmen an der Studie teil, die als Multiple-Baseline-Design angelegt ist: die Gruppen beginnen und beenden sowohl den Zeitraum der Grundrate als auch den der Intervention zeitversetzt (Zeitraum: Oktober 2018 bis Januar 2019). Während der Grundrate und der anschließenden Intervention messen die Lehrkräfte das Verhalten eines/r Schülers/Schülerin im Unterricht mithilfe der Methode direct behaviour rating auf der Basis vorher definierter Förderziele. Zusätzlich wird zu Beginn und zum Ende der Studie anhand einer klassischen Verhaltensbeurteilung das Verhalten aller SchülerInnen einer Klasse eingeschätzt. Etwaige Verhaltensänderungen der SchülerInnen würden somit sowohl status- als auch prozessdiagnostisch sichtbar.

Die Interventionsstudie ist noch im Entwicklungssstadium.
Fragen ergeben sich vor allem noch bezüglich der methodischen Auswertung der Daten aus den Einzelfallstudien.

Primary author

Lena Stippl (Universität Greifswald)

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