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Description
Die schulische Berufsorientierung findet im Kontext der Inklusionsdebatte bislang wenig Berücksichtigung, wenngleich Konsens über die Verortung der Schule als ‚idealer Knotenpunkt‘ für die Vorbereitung der Transition in die nachschulische Lebens- und Arbeitswelt besteht.
Die Schule ist aufgrund der Komplexität des Aufgabenfeldes, die mit der Inklusion weiter ansteigt, auf die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren angewiesen. Gilt die professionsübergreifende Kooperation bereits im Kontext der allgemeinen Diskussion um die schulische Inklusion als zentral, ist sie für die inklusive Berufsorientierung noch bedeutsamer.
Diesbezüglich ist jedoch ein Forschungsdesiderat zu konstatieren. Das im Rahmen des Vortrags vorzustellende Projekt fokussiert daher die praxisorientierte Grundlagenforschung, deren Ziel in der Weiterentwicklung von Kooperationsbeziehungen in der inklusiven Berufsorientierung auf allen Ebenen, d.h. sowohl inner- als auch außerschulisch besteht. Im Zentrum stehen die Lehrpersonen, die die Schnittstellen aller Kooperationen bilden. Das Vorhaben zielt auf die Untersuchung der Beziehungen zwischen den Lehrpersonen und den zentralen internen und externen Kooperationspartnern ab. In (Teil-) Erhebungen sollen ausgehend von einer Abbildung der aktuellen Kooperationsbeziehungen Gelingensbedingungen, aber auch Hürden der Kooperation in der inklusiven Berufsorientierung aus Perspektive der jeweiligen Akteure erhoben werden. Der explorative Charakter des Forschungsprojektes begründet ein qualitatives Vorgehen mittels leitfadengestützter Interviews. Zentrale Inhalte der Untersuchung bilden das Rollenverständnis der Akteure, wahrgenommene Aufgaben, eingeschätzte Problemlagen, erforderliche Kompetenzen sowie die gegenwärtige Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Weiterführende Erhebungen mit einem quantitativen Ansatz sollen die Kooperation aus Sicht der Beteiligten im direkten Vergleich erheben. Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwicklung – der Vortrag zielt auf eine Vorstellung der ersten Ansatzpunkte und geplanten Erhebungen ab.