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Ausgangspunkt für die Studie ist die Diskrepanz zwischen der Forderung und dem Einsatz von Experimenten im Geographieunterricht. Begründet wird diese unter anderem mit einer vorherrschenden Unsicherheit seitens der (angehenden) Lehrkräfte durch eine mangelnde Vorbereitung und Thematisierung experimenteller Arbeitsweisen in der universitären Lehrerbildung (HÖHNLE, SCHUBERT 2016). Vor diesem Hintergrund ist es von Bedeutung, entsprechende Lehrangebote zu schaffen und Professionalisierungsprozesse forschungsbasiert in den Blick zu nehmen. Dabei ist das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten (Selbstwirksamkeitserwartung=SWE) ein wichtiger und handlungsleitender Bestandteil der professionellen Handlungskompetenz von Lehrkräften. Anknüpfend hieran entstand im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster das Lehr- und Forschungsprojekt GEO Lehr-Lern-Labor. Bei einem Lehr-Lern-Labor handelt es sich um ein Seminar mit einer komplexitätsreduzierten Praxisphase (DOHRMANN & NORDMEIER 2015). Im Zentrum der Forschung steht die praxisrelevante Frage: Wie kann das GEO Lehr-Lern-Labor gestaltet werden, um Professionalisierungsprozesse bei den Studierenden v. a. in Bezug auf die SWE hinsichtlich des Einsatzes von Experimenten im Geographieunterricht anzuregen? Dies wurde mittels eines quantitativen Fragebogens im Prä-Post-Design sowie qualitativer Interviews untersucht. Das GEO Lehr-Lern-Labor wurde nach dem Design-Based Research-Ansatz konzipiert, beforscht und weiterentwickelt. Es konnte festgestellt werden, dass ein Anstieg der SWE die Regel war. Insgesamt maßen alle Studierenden der Praxisphase einen hohen Wert für ihre Kompetenzentwicklung bei.Die Unterstützungsmaßnahmen im Seminar wurden weitestgehend als hilfreich wahrgenommen. Different bewertet wurde u.a.die reduzierte Schüleranzahl in der Praxisphase. Es zeichnet sich ein Spannungsfeld zwischen Komplexitätsreduktion und wahrgenommenem Authentizitätsverlust ab.