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Geringe Studierenden- und Absolventinnenzahlen, Studienabbrüche sowie Abwanderungen in Betriebe (Lange et al., 2020) - Die Zukunftsfähigkeit der beruflichen Bildung gerät durch sich abzeichnenden zukünftigen Lehrkräftemangel unter Druck. In den Fokus rücken daher neben dem Einfluss gesellschaftsrelevanter Entwicklungen auch die Berücksichtigung diverser Bezugsdisziplinen sowie unterschiedlicher Bildungsgänge und Ausbildungsberufe (KMK, 2019) als spezifische Herausforderungen für (zukünftige) Berufsschullehrkräfte. Angesichts einer von Lehramtsstudierenden wahrgenommenen Kluft zwischen universitär vermittelten Inhalten und praktischen Anforderungen in der Berufsschule (Grundmann et al., 2018) müssen innovative Ansätze auf konzeptioneller Ebene entwickelt, implementiert und evaluiert werden, um gezielt Aspekte des Theorie-Praxis-Transfers zu verbessern. Zwei Ansätze sind die Kooperationslabore (Ko-Labs) (Conty et al., 2022a; Conty et al., 2022b) der Technischen Universität Berlin und das Konzept des integrierten Pilotstudiengangs (Agostini et al., 2022; Hellmann et al., 2019) der Pädagogischen Hochschule Freiburg. In den Ko-Labs gestalten Studierende gemeinsam mit Ausbildungsbetrieben und Dozierenden der Fachdidaktik und -wissenschaft sowie Expertinnen aktueller Querschnittsthemen (z.B. Nachhaltigkeit und Digitalisierung) Unterrichtsaufgaben für die Berufsschule. Der Pilotstudiengang umfasst die Integration der 52-wöchigen betrieblichen Praxis auf Facharbeiterebene und ermöglicht den Studierenden im Praxissemester den Schüler*innen anschaulich Fach- und Handlungskompetenzen zu vermitteln, die sie in der Ausbildungspraxis selbst erfahren haben. Standortübergreifendes Ziel ist es, die Professionalisierung der Lehrkräftebildung effektiv inhaltlich und strukturell weiterzuentwickeln. Der Beitrag skizziert und reflektiert kritisch (Hellmann et al., 2021), inwieweit die beiden Konzepte hochschulübergreifend und zielorientiert implementiert und disseminiert werden können.