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Die Förderung von fach- und bildungssprachlichen Kompetenzen im Deutschen sowie der konstruktive Einbezug der mehrsprachigen Ressourcen von Schüler:innen in den Unterricht sind als fächerübergreifende Querschnittsaufgaben formuliert (KMK 2019). Für eine zukunftsorientierte Umsetzung dieses Bildungsauftrags muss zur Kenntnis genommen werden, dass traditionelle Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben sich im Zuge der digitalen Transformation verändern und damit auch digitalitätsbezogene Sprach(bildungs)kompetenzen relevant werden. Aktuell ist jedoch die Vermittlung eines entsprechenden Professionswissens weder flächendeckend noch kohärent in den Curricula der Lehrkräftebildung verankert (Monitor Lehrerbildung 2018).
Zudem zeigen sich Optimierungsbedarfe bei der phasenübergreifenden Koordination der Querschnittsaufgabe, was sich u.a. in differierenden Professionsgraden der jeweiligen Akteur:innen niederschlägt. So sind in NRW z.B. die sogenannten DaZ-Module bereits verpflichtend in der universitären Ausbildung verankert (LABG 2009, §11, Satz 8), verpflichtende Fortbildungen existieren jedoch nicht.
Open Educational Ressources eröffnen vor diesem Hintergrund eine starke Innovationsperspektive für die Lehrkräfteprofessionalisierung: 1. kann die freie Verfügbarkeit auf Online-Plattformen dazu beitragen, den Transfer in die Breite voranzutreiben und eine stärkere Vernetzung der drei Phasen herzustellen (Röwert & Kostrzewa 2021). 2. ermöglichen die freien Lizenzen der Materialien es Dozierenden, sie an phasenspezifische Bedarfe und Rahmenbedingungen des individuellen Lehr-Lern-Kontextes anzupassen.
In unserem Vortrag möchten wir ausgehend von der Diskussion der hier skizzierten Desiderata auf konzeptioneller Ebene exemplarisch H5P-(Selbst)lernmodule für Dozierende zum Thema “Sprachliche Bildung unter den Bedingungen der Digitalität” präsentieren, die sich dazu eignen, kontinuierlich über alle Phasen hinweg digitalitätsbezogene Sprachbildungskompetenzen auszubilden.