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Qualifizierung für Sprachbildung im Fachunterricht gehört zu einem der lehrkräftebildungsrelevanten Querschnittsthemen, die mittlerweile fakultativ oder obligatorisch in die Lehrkräftebildung integriert werden. An der Universität Oldenburg soll im Zuge der Qualitätsoffensive Lehrerbildung OLE+ sprachsensibles Lernen und Lehren in den lehramtsbezogenen Studiengängen curricular abgebildet werden. Dabei soll die Kompetenzmodellierung an die Kompetenzbereiche aus dem Projekt „Umbrüche gestalten“ basieren und diente schon jetzt als Impuls für erste Diskussionen zu Anforderungen an sprachsensible Lehrkräfte. Laut der ersten Evaluationen aus OLE+ attestieren sich Studierende aller Fächer mangelnde DaZ-didaktische Kompetenzen, was auf die Relevanz des Themas hindeutet. Ob und inwieweit diese allerdings (außerhalb der DaZ-didaktischen Module) vermittelt werden, hängt einerseits von rechtlichen Vorgaben (z.B. Masterverordnungen), andererseits von standortspezifischen Rahmenbedingungen, wie z.B. interdisziplinären Kooperationen, und vor allem von konkreten Hochschuldozierenden und ihren Präferenzen ab. Studierende stehen ganz am Ende der Vermittlungspyramide und ihre Qualifizierung für Sprachbildung im Fach hängt von den (nicht) etablierten Lerngelegenheiten ab. Im Vortrag sollen zwei Vorhaben erläutert werden, die genau das erforscht haben. Eine Ist-Stand-Aufnahme in 24 Fachbereichen erfasst, wie viel Raum diesem Thema im Rahmen der Forschung und Lehre eingeräumt wird, welche Implementierungsschritte bis dato erfolgt sind und welche Schnittstellen in Bezug auf die mögliche Verankerung dieser Thematiken genannt wurden. Weiterhin soll die Befragung lehramtsrelevanter Hochschuldozierende (n=67) zeigen, ob und in welchem Maße auf Sprachbildung in der Lehre aufmerksam gemacht wird und welches Verständnis von Sprache und fachintegrierter Sprachbildung bei ihnen vorherrscht. Zum Vergleich wurden 399 Studierende befragt, um aufzuzeigen, inwieweit beide Perspektiven übereinstimmen.