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Reflexivität ist eine Schlüsselkompetenz in der Qualifikation und Professionalisierung von Lehrkräften (Weber 2021, Busse 2021). Doch wie können reflexive Professionalisierungsprozesse in der beruflichen Lehrerinnenbildung ermöglicht werden? Im Rahmen des Programmworkshop möchten wir das praxisphasenübergreifende und ressourcenorientierte E-Portfolio zur Unterstützung von Professionalisierungsprozessen in der beruflichen Lehrerinnenbildung vorstellen. Es handelt sich dabei um ein Element des von der QLB geförderten Verbundprojekt Campus BWP MV der Hochschule Neubrandenburg und der Universität Rostock. Das Gesamtprojekt zielt auf die Umsetzung einer bundeslandweiten phasenübergreifenden Gesamtstrategie der beruflichen Lehrerinnenbildung in Mecklenburg-Vorpommern ab. Das E-Portfolio dient der Sammlung und Dokumentation von Entwicklungs- und Reflexionsprozessen und gilt als digitale und innovative Form des klassischen Papierportfolios (Häcker, 2017). In der beruflichen Lehrerinnenbildung begleitet das E-Portfoliokonzept die Studierenden während ihrer Praxisphasen und wird als Professionalisierungsinstrument und zur Sicherung des Theorie-Praxis-Transfers in der Lehrkräftebildung eingesetzt (Gröschner & Klaß, 2020). Mit Hilfe des Zürcher Ressourcen Modells (Storch & Krause, 2017) erarbeiten die Studierenden sich ihr Lehrer*innenbild, das die Grundlage der stärkenorientierten selbstreflexiven Haltungsarbeit durch alle Praxisphasen des Studiums ist. Das reflexive Lernen wird mithilfe der beiden Reflexionsmodi der reflection-in-action und der reflection-on-action nach Schön (1983) im E-Portfolio (Mahara) eingeübt und dokumentiert. Der Lern- und Professionalisierungsprozess ist so im Modus des double loop learnings (Argyris & Schön, 1999) angelegt. Der Fokus des E-Portfolios liegt in den Praxisphasen auf der Reflexion der eigenen Rollentwicklung als angehende Lehrkraft sowie den Umgang mit Unterrichtssituationen und dem dabei genutzten Wissen.