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Description
Ziel der Professionalisierung angehender Lehrkräfte ist die Vorbereitung auf aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen im Schulalltag. Damit dies gelingt, muss die global-politische Dimension des Lehramtes stärker hervorgehoben werden. Dazu gehören globale, universelle Ansprüche ebenso wie postkoloniale, partikulare Einwände, die berechtigterweise auf bestehende Herrschafts- und Ungleichheitsstrukturen in unserem Verständnis von Schule, Lernen und Lehren hinweisen. In der gegenwärtigen Lehramtsausbildung sind Studierende oftmals dazu aufgerufen, sich Wissen und Kompetenz zu globaler und postkolonialer Bildung selbst anzueignen. Vor diesem Hintergrund wird an der Universität Jena das Zertifikatsprogramm „Bildung global denken“ entwickelt. Dieses soll als Ergänzung des Regelstudiums dienen und ist in der ersten Phase der Lehrkräftebildung zu verorten. Das Poster für den Programmworkshop „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ stellt das Konzept des Zertifikatsprogramms vor und präsentiert dessen Aufbau und Ziele. Dazu gehören (1) der Wissenserwerb über globale Bildung, (2) die Auseinandersetzung mit globaler Bildung als Unterrichtsgegenstand und ihre Umsetzung im Lehrerinnenberuf, (3) die Auseinandersetzung mit dem Lehrerinnenberuf in der globalen Welt und (4) die Übernahme einer global-reflektierenden Grundposition. Anhand dieser Ziele lässt sich ablesen, dass es dem Zertifikatsprogramm nicht nur um die Vermittlung von Kenntnissen geht, sondern die spezifisch pädagogische und praxisrelevante Sicht der Studierenden auf globale und postkoloniale Themen geschärft werden soll. Damit setzt das Programm an der konzeptionellen Ebene der Professionalisierung an und kann so einen Beitrag zur Förderung der Lehrkräftebildung leisten.