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Angesichts der sprachlichen Heterogenität an beruflichen Schulen benötigen Fachlehrkräfte Kompetenzen zur Berücksichtigung spezifischer sprachlicher Lernvoraussetzungen von Schülerinnen nicht nur mit Deutsch als Zweit-/Fremdsprache und zur Förderung einer bildungs-, fach- und berufssprachlichen Kompetenz, um allen eine erfolgreiche Bildungsbeteiligung zu ermöglichen (vgl. Roche/Terrasi-Haufe 2019). Im Rahmen des Projekts FACE – Berufliches Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (3. Förderphase der QLB) werden daher die Querschnittsthemen Heterogenität, Inklusion sowie Deutsch als Zweit-/Fremdsprache phasenübergreifend in der Lehrerbildung für berufliche Schulen verankert. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der langfristigen Etablierung Professioneller Lerngemeinschaften (PLGen) in der 3. Phase der Lehrerbildung. In den PLGen arbeiten Wissenschaftlerinnen der PH Freiburg und Lehrkräfte beruflicher Schulen zusammen, um in einem engen Theorie-Praxis-Dialog die zunächst für die Hochschullehre entwickelten Inhalte unter Berücksichtigung einer gegenstandsbezogenen, lernprozessfokussierenden und designbasierten Perspektive (vgl. Prediger/Leuders/Rösken-Winter 2017) auf ihre spezifischen schulischen Unterrichtssituationen zu übertragen, in der Praxis zu erproben und zu reflektieren. Die Grundlage für die kooperative Professionalisierung in der PLG bilden gemeinsam geteilte Normen und Werte, Motivation, De-Privatisierung der Unterrichtspraxis, Fokus auf Schülerlernen, Zusammenarbeit und reflektierender Dialog (vgl. Bonsen & Rolff 2006). Der Beitrag gibt einen Einblick in die Konzeption, Pilotierung und Durchführung der PLGen zum sprachsensiblen Unterrichten an den Standorten Freiburg und Waldkirch und fokussiert demnach die konzeptionelle Professionalisierungsebene sowie Herausforderungen und Chancen in der Umsetzung.