23–24 Mar 2023
Campus Grifflenberg
Europe/Berlin timezone

Reflexivität lernen, üben, nutzen - Die Unterrichtsnachbesprechung als zentraler Baustein der Lehrerausbildung -

24 Mar 2023, 11:45
30m
Desiderate Desiderate

Speaker

Claus Hagemann (ZfsL Kleve)

Description

In der Lehrerausbildung sollen in zwei Phasen Lehrkräfte für den Unterricht an den Schulen unseres Landes qualifiziert werden. In der ersten Phase findet an den Universitäten eine theoriegeleitete Orientierung, Grundlegung und Vertiefung statt (Beginn der Professionalisierung). In der zweiten Phase wechselt der Fokus in die Praxis und wird durch eine praxistheoretische Ausbildung an den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung begleitet (Fortsetzung der Professionalisierung). Dieses Phasenmodell ist eine absolute Konstante, die nur leichte Variationen zeigt ( z.B. Studienseminar zu ZfsL, Praxissemester im Studium, Quereinstieg, Dauer). Dieses Modell bewährt sich.

Kernbestandteil ist ein ständiger Kreislauf von Lernen (Input), Ausprobieren (trial and error) und Reflektieren (verifizieren/falsifizieren). Dieser Kreislauf betrifft sowohl alle einzelnen Akteure im System, wie auch das System an sich. Dies macht es stabil und resilient.

Die Reflexivität ist also ein zentraler Baustein: die Fähigkeit, eigenes Denken und Handeln nicht nur subjektiv zu erleben, sondern auch zu beschreiben, zu analysieren, zu bewerten und bereit zu sein, es ggf. zu verändern. Die Phasen der Ausbildung ist ein idealer Zeitpunkt, diese Fähigkeit zu lernen, zu üben und zu nutzen.

Neben den großen und kleinen Bereichen, in denen immer wieder Reflexivität thematisiert wird (EPG, PSK, ZRM, POB-C, etc.), gibt es für mich einen Ort, der für angehende Lehrerinnen und Lehrer sehr bedeutsam und qualitätswirksam ist: die Unterrichtsnachbesprechung. Nach der Phase eines gemeinsamen, definierten Erfahrungszeitraums (Unterrichtsstunde) erfolgt hier die Sicht auf die Menschen und Dinge. Sie ist personen- und qualitätsorientiert anhand eines ganz konkreten Beispiels. Wie kann diese Besprechung am besten gestaltet werden?

Wer sich hier umschaut, wird schnell fündig. Bücher, Aufsätze, Handreichungen, Videos, Fortbildungen, Seminarselbstverständnisse, Erfahrungsberichte, alles mehrfach gespiegelt im Internet, …und jede Menge Kriterienkataloge. Die Vielfalt neigt zur Unübersichtlichkeit. Es ist Zeit für eine Revision: Was ist wichtig für die Nachbesprechung?

Einfache Strukturen, klare Vereinbarungen, praktische Umsetzung.

Der Vortrag gibt hierzu Anregungen und Beispiele, der Workshop bietet Raum für Austausch und Diskussion.

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