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Zum professionellen Handeln von Lehrkräften gehört der Transfer theoretischer Erkenntnisse zur Unterrichtsqualität in praktisch anwendbare Unterrichtsentwürfe. Mit der Bewältigung dieser Herausforderung sind Novizen, auch in Folge fehlender Positivbeispiele, vielfach überfordert [1].
Bei der Unterrichtsplanung müssen Lehrkräfte Methoden, Medien und Materialien passend zu Inhalt, Lerngruppe und Lernsituation auswählen. Dabei tritt ein Problem auf: die große Vielfalt an denkbaren Handlungsoptionen, deren Kombinationsmöglichkeiten und ihre Implementation in anwendbare Unterrichtsentwürfe überfordert insbesondere Novizen. Methoden, Medien und Materialien sind Teil der Sichtstruktur von Unterricht [2]. Ihre Auswahl und Implementation kann nur dann qualitätsunterstützend wirken, wenn sie die Tiefenstrukturen situationsspezifisch unterstützen und auch alle weiteren Dimensionen des Unterrichts qualitätsorientiert geplant werden. Damit Lehrkräfte die Tiefenstruktur des Unterrichts lernförderlich ausgestalten können, ist es notwendig ihr Professionswissen in Handlungsskripte für Unterrichtsplanung zu überführen [3]. Dieser Transformationsprozess von Professionswissen zu Handlungsfähigkeit wird durch das Tool Allpaka angeleitet.
Novizen-Lehrkräfte können das digitale Tool Allpaka des Projekts KoLBi-BK nutzen, um im Rahmen der Unterrichtsplanung gezielt auf Informationen zur Lerngruppe zurückzugreifen und individuelle Empfehlungen zu erhalten. Im Tool greifen dabei verschiedene Planungsmodule (z. B. Medienauswahl) gezielt auf Informationen zur Lerngruppe zurück, um im Planungsprozess Empfehlungen und Vorschläge für die Lehrkraft zu generieren. Die Ausgestaltung der Planungsaspekte erfolgt über konkrete Denk- und Handlungsschritte unterstützt durch Hilfestellungen und fachspezifische Beispiele [u.a.: 4,5,6]. Der modulare Aufbau von Allpaka ermöglicht eine dynamische Weiterentwicklung und eröffnet die Implementation weiterer Zusatzmodule oder Unterrichtsfächer.
Das Plakat zeigt die allgemeine Nutzeroberfläche und stellt exemplarisch den Prozess vom Anlegen einer Klasse bis zur Planung einer lerngruppenorientierten Unterrichtssequenz dar.
[1] Seel, A. (2011). Wie angehende Lehrer/innen das Planen lernen. In K.-H. Arnold, T. Bohl & K. Zierer (Hrsg.), Jahrbuch für allgemeine Didaktik: Bd. 2011. Thementeil: Entwicklung und Weiterentwicklung allgemeindidaktischer Modelle der Unterrichtsplanung (S. 31–45). Schneider Verlag Hohengehren.
[2] Kunter, M. & Trautwein, U. (2018). Psychologie des Unterrichts (Bd. 3895). Ferdinand Schöningh.
[3] Stender, A., Brückmann, M. & Neumann, K. (2015). Vom Professionswissen zum kompetenten Handeln im Unterricht: Die Rolle der Unterrichtsplanung. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 33(1), 121–133.
[4] Hattie, J. & Timperley, H. (2007). The power of feedback. In: Review of Educational Research, 77 (1), 81–112.
[5] Mayer, R. E., & Fiorella, L. (Hrsg.). (2021). The Cambridge Handbook of Multimedia Learning (3. Aufl.). Cambridge University Press.
[6] Jacobs, B. (2002). Aufgaben stellen und Feedback geben.