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Description
Durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention und der Verpflichtung zur Ausgestaltung eines inklusiven Schulsystems kommt der Ausbildung von Lehrkräften für inklusive Schulen hohe Bedeutung zu. Als möglicher Ausgangspunkt bieten sich aktuelle Forschungsansätze zu Kompetenzen von Lehrkräften an, die mit Bezug auf die besonderen Anforderungen inklusiver Lehr- und Lernsettings zu konkretisieren sind. Das COACTIV-Modell (Baumert & Kunter, 2011) unterscheidet hierbei vier Dimensionen, in denen sich professionelle Kompetenz wiederspiegelt: Wissen und Können (1), Überzeugungen und Werthaltungen (2), Motivation (3) sowie Selbstregulation (4).
Im Rahmen des QLB-Projekts ProfaLe wurde an der Universität Hamburg ein Set von Kurzskalen zu den Aspekten Überzeugungen, Werthaltungen und Motivation für den Anforderungsbereich „schulische Inklusion“ neu- oder weiterentwickelt; darunter kognitive und affektive Komponenten allgemeiner Einstellungen, Selbstwirksamkeit, Studieninteresse, Beliefs zur Teamarbeit und praktische Erfahrungen (vgl. Hellmich, Görel & Schwab, 2016).
Nach der Erprobung in verschiedenen Teilstudien und mehreren Überarbeitungszyklen wurde die finale Variante in einer Stichprobe von 309 Studierenden eingesetzt. Ergebnisse zu den Messmodellen sowie den Gruppenvergleichen zwischen verschiedenen Lehrämtern werden präsentiert.
Mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells sollen im Weiteren verschiedene Hypothesen zum gegenseitigen Einfluss der genannten Bereiche der mentalen Repräsentation schulischer Inklusion überprüft und Folgerungen für die Gestaltung universitärer Lerngelegenheiten abgeleitet werden (vgl. Kline, 2015).
Methodische Überlegungen bzw. Fragen zur Umsetzung des intendierten Strukturgleichungsmodells sollen ergänzend präsentiert und diskutiert werden.