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Description
Um die Professionalisierung von sonderpädagogischen Lehrkräften und Regelschullehrkräften für einen inklusiven Mathematikunterricht in der Sekundarstufe voranzutreiben, werden Fortbildungsangebote benötigt, die sowohl fachdidaktische Kompetenzen bezüglich des konkreten Lerngegenstandes als auch sonderpädagogisches und schülerspezifisches Wissen thematisieren. Zwar gibt es aus beiden Disziplinen Forschungen zur Heterogenität im Mathematikunterricht, allerdings beziehen sich diese Ansätze zum Teil nicht auf inklusive Settings (Schnepel et al., 2015) oder legen den Fokus auf inklusiven Mathematikunterricht in Grundschulen (Peter-Koop et al., 2015; Häsel-Weide et al., 2014; Ratz & Wittmann, 2011). Aus der Lehrerbildungsforschung liegen Befunde vor, die deutlich darauf hinweisen, dass der Fachbezug eine wesentliche Gelingensbedingung von Fortbildungen darstellt (Kunter et al., 2013; Lipowsky, 2010).
Das interdisziplinäre Matilda-Projekt (Mathematik lehren lernen inklusiv; BMBF gefördert) setzt an dieser Stelle an, um eine Verzahnung der sonderpädagogischen und fachdidaktischen Perspektive im Rahmen einer Fortbildung (5 Veranstaltungen), in die eine Unterrichtsreihe zur Prozentrechnung im 7. Schuljahr (ca. 12-15 Wochen) eingebettet ist, herzustellen. In einem Mixed-Method-Design wird eine Interventionsstudie (Fortbildungsgruppe vs. Materialgruppe vs. Kontrollgruppe) durchgeführt, in der auf quantitativer Ebene die Wirksamkeit des Fortbildungskonzeptes auf die Lehrpersonen, deren Unterrichtshandeln und somit u.a. auf die mathematischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler untersucht. Auf qualitativer Ebene werden die Prozesse während der Fortbildung und Durchführung der Unterrichtsreihe analysiert.
Im Vortrag wird das Gesamtprojekt kurz vorgestellt, um dann schwerpunktmäßig die quantitative Forschungsebene (1) Lehrende und (2) Lernende im inklusiven Mathematikunterricht mit den jeweiligen Instrumenten und ersten Vortestdaten zur Diskussion zu stellen.