16–17 Nov 2018
Bergische Universität Wuppertal, Campus Haspel
Europe/Berlin timezone

Vorwissen bei Kindern mit Lernbehinderung: schlechter vernetzt und chaotischer?

17 Nov 2018, 11:15
55m
Foyer HC (Campus Haspel)

Foyer HC

Campus Haspel

Board: 5

Speaker

Gunnar Bruns (Bergische Universität Wuppertal)

Description

Für das schulische Lernen spielt das Vorwissen eine zentrale Rolle, um neue Wissensinhalte in bereits bestehende Strukturen zu integrieren. Bei Schülerinnen und Schüler mit Lernbehinderung wird davon ausgegangen, dass ihre Wissensbasis im Vergleich zu unbeeinträchtigten Lernenden reduziert und schlechter vernetzt ist (Lauth, Brunstein & Grünke 2014). Insbesondere zur Vernetzung steht eine Modellierung und empirische Prüfung dieser Annahme jedoch noch aus. Daher sollen in dieser Studie die semantischen Netze von Kindern und Jugendlichen mit Lernbehinderung untersucht werden, um die Annahme zu überprüfen, dass das Vorwissen tatsächlich schlechter vernetzt ist. Dies wird an zwei Hypothesen getestet: erwartet wird (a) eine geringere Vernetzung, verbunden mit (b) einer ‚chaotischeren‘ Organisation, die keinen taxonomischen Regeln folgt. Angelehnt an die Methodik in Kenett, Gold und Faust (2016) wurden von insgesamt N = 64 Kindern, davon 43 mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen der Sekundarstufe 1, freie Assoziationen zu 30 zufällig gezogenen Cue-Wörtern erfasst. Der Pool an Cues umfasste je vier Wörter aus 16 Kategorien, also insgesamt 64 Wörter. Die SuS wurden angewiesen, alles zu sagen, was ihnen zu einem Cue einfällt. Anhand der Überlappungen von assoziierten Antworten werden die Verbindungen zwischen den Cues ermittelt und für jede Gruppe (LB und KG) ein semantisches Netz modelliert. Diese Netze können anhand quantitativer Maße zur Beschreibung (average shortest path-length, clustering coefficient, diameter, modularity) verglichen werden. Es liegen insgesamt 12435 Assoziationen von N = 64 SuS vor. Erste Auswertungen werden auf der Tagung präsentiert und diskutiert.

Primary author

Gunnar Bruns (Bergische Universität Wuppertal)

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