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Die Intention der Studie bestand darin, durch die Anwendung von „Leserennstrecken“ die Leseflüssigkeit bei leseschwachen Schülerinnen und Schülern zu steigern.
Das korrekte Dekodieren und das daraus resultierende Erlangen eines Automatisierungsgrades beim Abrufen der Lautstruktur führt zur Konstruktion von Bedeutung durch betontes Lesen. Die Leseflüssigkeit bewirkt die Entlastung des Arbeitsgedächtnisses und ruft somit einen vereinfachten Prozess der Aneignung von hierarchiehöheren Kompetenzen hervor, die für ein ausgeprägtes Leseverstehen benötigt werden.
Die Strategie der Leserennstrecken hat sich als ein effektiver Weg zur Verbesserung der Leseflüssigkeit bei leseschwachen Kindern erwiesen, wobei eine Lernwörterliste in ein Rennstreckenformat übertragen wird und ausgesuchte Wörter in vorgegebener Zeit wiederholt geübt werden.
An der Studie nahmen drei Kinder der 2. Klasse teil, die massive Schwierigkeiten im Bereich der Leseflüssigkeit aufwiesen. Die Förderung bestand aus individuellen Sitzungen in einem Zeitrahmen von 15 Minuten, in denen durch die Leserennstrecken das sofortige Erkennen von 30 besonders häufig vorkommenden zweisilbigen Wörtern eingeübt wurde. Die Realisierung der Förderung basierte auf einem multiplen Grundratenversuchsplan über Personen, wobei die Baseline zwischen vier und sechs Messungen und die Intervention zwischen sechs und acht Einheiten umfasste.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Leistungen bei allen drei Kindern im Laufe der Maßnahme kontinuierlich anstiegen. Die Zuwächse betrugen gegen Ende der Intervention im Vergleich zum Ende der Baseline im Schnitt um die 200 %.
Trotz der Tatsache, dass die Resultate auf Grund der geringen Stichprobenanzahl nicht generalisierbar sind, besteht die Hoffnung, dass sich die Leseflüssigkeit bei lernschwachen Kindern der 2. Klasse auch mit Hilfe von einfachen Mitteln deutlich verbessern lässt.