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Description
Für die Lehrkräftebildung wie auch für das deutsche Bildungssystem als Ganzes stellen die Themen Inklusion und Digitalisierung zwei komplexe, gesamtgesellschaftliche Herausforderungen dar, die in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen haben. Allerdings schreiten diese beiden Reformvorhaben – trotz intensiver politischer und wissenschaftlicher Debatten – bis heute schleppend voran (vgl. Hollenbach-Biele & Klemm, 2020; HRK & KMK, 2015; 2021; KMK, 2016; Lorenz et al., 2021; Schmidt et al., 2017). Eine mögliche Ursache hierfür dürfte, neben den oftmals defizitären personellen und technischen Rahmenbedingungen in der schulischen Praxis, die bislang nicht hinreichende Verankerung dieser Querschnittsthemen in der Lehrerinnenbildung sein (vgl. Monitor Lehrerbildung, 2015, 2018). Denn eine gelingende inklusive und digitale Bildung kann nur dann von Lehrkräften professionell umgesetzt werden, wenn diese auch angemessen für diese Aufgabe aus-, fort- und weitergebildet werden bzw. wurden (vgl. Eickelmann & Drossel, 2020; Schuppener, 2014).
Ausgehend von der leitenden Fragestellung des Programmworkshops, die die Ansätze zur nachhaltigen Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften in den Blick nimmt, fokussiert der Vortrag die Potenziale digitaler Medien für die Dissemination von Forschungsergebnissen sowie den Transfer von Lehrkonzepten und Materialien (vgl. Schuldt et al., 2022). So soll zum einen am Beispiel des "Zentrums für inklusionssensible Lehrerinnenbildung" an der Universität Bielefeld aufgezeigt und diskutiert werden, welche Vorteile die Digitalisierung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten für die hochschulinterne Strukturentwicklung und deren Qualitätssicherung bietet. Zum anderen wird konkret auf zwei Lehrkonzepte im Blended-Learning-Format eingegangen, welche im Rahmen des Qualitätsoffensive-Projektes "BiProfessional" entwickelt wurden, und die oben genannten Querschnittsthematiken gemeinsam adressieren.